Nr. 30: Lachsforelle, Blattsalat und dazu Blanchet
Wir sind vollzählig, aber haben fast alle den Blues, weil unsere Vereine am Wochenende verloren haben. Außer Enzo, dessen Verein hat nur Großkreutz verloren. Deswegen ergehen wir uns in unterschiedlichen Frustrationsmonologen über verpasste Chancen und die Angst vor dem, was am 34. Spieltag sein könnte.
Außerdem diskutieren wir sehr ausführlich die Entlassung von Ranieri bei Leicester City, und die daraus resultierende Frage, ob das jetzt grausam, logisch oder eigentlich irgendwie völlig egal ist. Genauso unterschiedlicher Meinung sind wir schließlich bei der Frage, ob man Modeste für 50 Millionen Euro verkaufen sollte. Wir schauen kurz in Wolfsburg vorbei, begleiten Felix Magath auf den Berg Tai (1350 Höhenmeter), diskutieren Ersatztorhüter, und machen uns dann ans Tippspiel.
Ab da wird es alkohollastig. Aber nur in Worten. Es geht um Mixgetränke, schlechtes Bier, Portwein, französische Chansons – und Klaus Augenthaler. Aber hört einfach selbst!
Nach zweieinhalb Stunden ist dann schon alles rum. Was anschließend noch folgt, hört ihr auf eigene Gefahr. Eltern haften für ihre Kinder. Ihr seid gewarnt.
Viel Spaß beim Hören!
Und wir danken Thorben für den wunderbaren Brief. Link zum “Der kleine Zeitvertreib” hier..
Danke an Spender und Kommentatoren. Die neuen Auswahlmöglichkeiten zum Tippspiel folgen im Laufe des Mittwochs.
Wer sich ein Stück drei90 nach Hause kommen lassen will, dem kann geholfen werden: Davids Buch «Hanoi Hospital» könnt Ihr hier kaufen. Oder überall anders. Egal, Hauptsache Ihr kauft es!
Und unseren leckeren, exklusiven drei90-Glaskuchen gibt es ab sofort hier im Shop (jahaaa) zu bestellen! Lecker Bio-Schocki sogar.
Wir freuen uns über Eure Kommentare entweder hier im Blog oder auf Twitter und Facebook. Ganz besonders würden wir uns über ein paar frische Rezensionen auf itunes freuen. Das hilft uns tatsächlich. Auch hier rockt ihr, liebe Hörer aber wer noch nicht mitgemacht hat, kann uns ja mal einen Stern oder zwei geben und ein Sätzchen dazu schreiben. Das wäre ganz zauberhaft. Und falls jemand weiß warum itunes unser neues Logo nicht annimmt, er oder sie möge sich bitte melden. Es herrscht pure Verzweiflung!
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22 Responses
«Heute viel Fußball und wenig Zeit.» *schaut auf die Laufzeit* «3 Stunden 19 Minuten»
… jup, klingt plausbel.
Ich konnte die neue Folge leider nocht nicht hören, muss dafür immer eine 45 Minuten Fahrt zum nächsten Internetcafe unternehmen. Aber das lohnt sich natürlich.
Hier trotzdem ein -natürlich überhaupt nicht repräsentativer- Kommentar zur internationalen Wahrnehmung der Bundesliga.
Ich bin gerade fürs Lauftraining in Kenia und werde von Zufallsbekanntschaften oft gefragt aus welcher deutschen Stadt ich komme: ‹I’m born in Cologne, but live in Leipzig. But you might not know these towns.› ‹oh, we know Cologne… because of the football team!› Leipzig kannte noch keiner. Allerdings muss ich auch zugeben, dass schon mal jmd laut ‹yes, fortuna cologne!› Im sammeltaxi gerufen hat. Denn beim örtlichen onlinewettanbieter sportpesa kann man auch auf die dritte liga wetten. Und das machen auch menschen, die noch nie in ihrem leben ein fussballspiel gesehen haben.
Ich wollte das eigentlich unter Axels blogeintrag zu FC vs Rabaspor posten. Aber das war mir dann einfach zu blöd.
Mich stört ja das Leipzig in RBL fast mehr als Red Bull. Denn diese Wagenburgmentalität kommt meiner Erfahrung nach auch von der ehrlichen Verwunderung der Fans, dass sich nicht ganz Deutschland mit ihnen freut. Denn Leipzig is ja endlich wieder in der Bundesliga. Da wo es hingehört. Und diese vollkommen realitätsferne Erwartungshaltung macht einen Austausch zumindest für mich schwer. Da laufen eine ganze Menge Guido Schäfers rum…
Abgesehen davon macht die Gewalt und der oft auch richtig dumme Hass (damit meine ich nicht euch. Und ich finde auch, dass das zwischen anderen Vereinen auch passiert. Aber das ist halt eine schlechte Entschuldigung), der den Rabaspor-Fans entgegenschlägt, diese Abschottung ja auch teilweise nachvollziehbar.
Ach, verdammt. Jetzt hat mich diese furchtbare Diskussion doch gekriegt.
Ich schaue jetzt wieder Marathon.
Es gibt anscheinend noch tontechnische Probleme mit der aktuellen Folge wurde uns gemeldet.
Axel will sich heute Abend nochmal darum kümmern, und zusehen, dass er eine bessere Soundqualität online stellen kann. Die 45-minütige Fahrt ins nächste Online-Café dann also besser erst morgen antreten.
Hatte keine Probleme mit der Sendung. Fand den Kuchenmann vom Sound her sogar besser als sonst. Gutes Fuppesteil und feines Tippen. Vermutlich wird in Sachsen jetzt zum Boykott von Euch aufgerufen…
Frag ich noch Basti wo is Tankstelle die wo hat so krasse Raki?
Zum Thema «grässliche Ecken»: Hast du mal ein Schalkespiel geschaut in letzter Zeit, Axel? Rhetorische Frage. Niemand sollte Schalkespiele schauen, der/die ned muss. Also außer das Pokalfinale. Was wir gewinnen werden. Tausend Feuer in der Nacht.
Marillenbrand is übrigens aus einer gänzlich anderen Gegend (Krems/Wachau) als der wo Burgstaller her ist. Das wäre so als wenn wir sagen ein Berliner bewirbt Äppelwoi, weil es is ja Deutschland. Villach ist Bier country. Bier bier bier bier bier sonst gar nix. Bier. Villacher Bier.
Zum «Hidden Track»: Kleinen Widerspruch muss ich doch anmelden: Es gibt definitiv kritische RaBa-Fans. Die kämpfen halt auf aussichtsloser Position, weil dieser Austausch nicht gewünscht wird.
Den «Trump-Vergleich» (ja, war kein Trump-Vergleich, aber ihr wisst was ich meine) hab ich tatsächlich übertrieben gefunden, im Speziellen das Überbewerten des Reklamierens der Leipziger im Spiel. Aber auf die Hofberichterstattung durch die LVZ und vor allem diesen arroganten Auftritt von Schaefer trifft das auf alle Fälle zu. Und dass es unter den RB’lern eine sehr vokale Sektion gibt, die wie die Sifftwitter und die Trumptrolle «argumentieren» lässt sich wohl wirklich nicht mehr leugnen. Das ist tatsächlich auch über Fußball hinaus bedenklich, hat aber natürlich nicht mit Red Bull angefangen. Dass es diese Fanbase aber so freudig aufgesogen hat, sagt halt auch etwas aus.
Und bevor wir den Köster zu einer Red Bull-Diskussion schicken, schicken wir bitte keinen. Der argumentiert wie die Dortmundhools. Dem hörst du aus jedem Argument das Wort «Rattenball» raus.
Dafür kann ich euch beruhigen: Der Amateurfußball ist viel zu gemütlich, als dass er ins Red Bull Marketingkonzept passert. Wobei, vielleicht über die Servus-TV Naturverbundenheitsschiene. Herrgott, Red Bull is echt Scientology und frisst alles auf.
Ich wünsche mir Sky würde ein light Paket anbieten. Ohne Vor- und Nachberichterstattung, ohne Kommentator, NUR das Bild vom Spiel und der Sound aus dem Stadion. Wahlweise ohne alle Spiele von RB, Wolfsburg, Hoffenheim, Leverkusen und was man sich sonst noch nicht antun möchte. Kann dann ja auch nicht mehr als 2,99€ kosten.
Generell eine Konferenz zum selbst zusammenstellen, jedes Spiel 0,99 Cent und alles was man nicht braucht, dafür zahlt man dann auch nicht. Hach ja, man wird noch träumen dürfen, DAZN??? ;D
Ich kenne auch einige interessierte Premier League Beobachter, die sich Sky für die PL geholt haben und nun zu DAZN überlaufen und das nicht aufgrund der geringeren Kosten. Sky ist wahrscheinlich schon «too big to fail», aber ein sehr großer Teil von mir würde es extrem feiern, wenn Sky sich null bewegt und aufgrund von Plattformen wie DAZN untergeht,….ja träumen wie gesagt. Wichtig wäre dann natürlich das die neuen Plattformen nicht die alten «Experten» holen.
Übrigens sehr guter «Hidden Track». Zum Glück für meinen Blutdruck, habe ich den Schäfer verpasst. Dann hat mich die Neugier gepackt und ich habe die Google-Bildersuche bemüht. Der schaut aus wie die Kreuzung aus den Geissens und Hulk Hogan. Da hab ich den Gedanken, mir das Gelabber noch mal rückwirkend zu geben, gleich wieder verworfen,…Blutdruck.
Ich bin inzwischen auch aus der «wie können wir den Vogel in der Luft halten» in eine «hey Finger weg von meinem Fallschirm» Stimmung gewechselt.
Spielt die SGE aufgrund der Entwicklung bald 3te Liga? Bitte, dann schau ich die SGE in der 3ten. Schau ich dann noch Bundesliga? Mit Sicherheit nicht.
Kommt ein Investor daher der Millionen in den Club pumpt, aber wir müssen dann MS DOS Frankfurt heißen und in der Microsoft-Arena spielen? Die Zeit, in der ich das moralisch komplett abgelehnt hab, ist längst vorbei. Dann aber auch richtig! Tribünen aus Marmor, VR-Brillen für die Zeitlupen auf jedem Platz, kauft RB alle jungen Talente weg und setzt sie als Ordner ein. Nein, mal ehrlich, mir wäre das inzwischen wirklich recht egal wenn uns jmd., unabhängig vom sportlichen Erfolg oder den Einnahmen durch die Fans, Millionen in den, naja Ihr wisst schon, buttert und das ist eigentlich echt traurig.
Ich muss übrigens, entgegen aller Kritik, mal die Avatare loben. Dieser verärgerte Taco, spiegelt die depressiv/aggressive Grundstimmung meiner Kommentare sehr gut wieder. Top!
Ach noch ein kleiner Tipp, wie man genießbare und ungenießbare RB-Kommentare unterscheiden kann. Von unten nach oben lesen. Wenn der Kommentar mit «Grüße aus der MESSESTADT!!! Leipzig» endet, direkt aufhören.
Grüße vom Hater! 😉
Zu der Leipzig-Geschichte. Ich spreche mit Sicherheit nicht für alle Leipzig-Anhänger, aber auf die, die ich kenne, trifft etwas größtenteils zu: Bevor LE in die Bundesliga kam, haben sich diese Leute überhaupt gar nicht bis sehr wenig (EM/WM) für Fußball interessiert.
Kommt mir vor, als wären ironischerweise die Leipzig-Fans diejenigen, die neidisch sind bzw. waren – nämlich darauf, dass die «traditionellen» Fußballfans halt sowas Geiles wie ihren Samstag-Nachmittag mit Fußball haben. Aber statt sich einfach einen coolen Verein zu suchen (von denen es in den ersten drei Spielklassen genug gibt und auch über ganz Deutschland verstreut), feuert man lieber den Club an, der genau diesen Fußball zerstört. Wie ein trauriges Kind im Kindergarten, das nicht mitspielen will sondern nur das Spielzeug kaputtmacht, damit die anderen Kinder auch traurig sind.
Also drei90 soll sich breit aufstellen @Friede Freude Eierkuchen , wäre RABA Leipzig nicht, gäbe es ja das ganze intuitive, ich hasse den Kommerzfussball ja nicht (ausser bei the Brain David).
Danke an RABA. Ohne die wäre ja drei 90 nur die Hälfte wert.
Spaß beiseite bevor der «Diplomat» Axel mich hatet, auf Metaebene hat drei90 ja recht. Langsam bewegt sich der Fussball in Richtung NFL. Der jungen Generation wird es eh scheissegal , weil der Fussball einfach ein geiles Spiel bleibt.
Mich hat der Fussball schon mal verloren, als die zweite Vorrundengruppe in der CL eingeführt wurde und jetzt bin ich wieder dabei. Dank drei 90 und anderen guten podcasts. SKY hat mich schon lange verloren. LG und weiter So!
Schön dass ihr Magath erwähnt. Seine mainfränkische ‹Präsenz› fehlt mir doch etwas im BuLi Geschehen.
Er wird wohl bis zum Ende junge Männer weinbergartige Hänge hinaufjagen.
Höhenmeter egal.
Das bildet Charakter.
Hoffentlich bleibt uns also denkstWürzburg längere Zeit in 2.BuLi erhalten. Die Menschen dort sind sehr Coole. Nicht nur die Studi-szene wie in demogaphisch ähnlichen Städten.
Und evtl führt der felix die kickers ja mal in die erste liga, wenn die kohle stimmt von den lokalen geldgebern. So ne art mittelständler-hoffenheim mit baumwolle- statt plastik-verein.
Und die sprints 3x am tag gehen natürlich rauf auf den magathschen weinberg…
MoinMoin,
zwei Anregungen für ein Tippspiel:
1) Welches Internet-Forum moderieren die Trainer der beiden Teams in ihrer Freizeit und warum?
Gewinner ist der Trainer mit den meisten Mitgliedern im Forum.
2) Ein Spieler der Teams ist der uneheliche Sohn einer bekannten Schauspielerin/eines bekannten Schauspielers.
Um welche bekannte Film- und Fernsehgröße handelt es sich? Wie reagiert die Person bei Bekanntwerden?
Gewonnen hat der Spieler dessen neue Eltern bekannter sind / höhere Einschaltquoten haben.
Würzburg ist für mich auf einer Stufe mit Red Bull. Haben die Admira übernommen und zum Satellitenverein gemacht. Inakzeptabel.
Tachchen,
ich habe evtl. auch eine Anregung für ein Tippspiel!
Man überlegt sich, welches Auto zu dem Chef-Trainer oder alternativ auch Spieler, einer Mannschaft passen würde. Gewonnen hat am Ende das Auto mit dem höheren Grundpreis/Preis.
Ok, ich hau auch mal was raus:
1. Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Vereine regieren Deutschland jeweils 20 Jahre lang. Wie kommen sie an die Macht? Wie entwickelt sich das Land. Wessen Regentschaft besser für das Land war, hat gewonnen.
2. Jeder Verein kann 3 Legende aus der Vergangenheit in Topform aufstellen. Wie geht das Spiel jetzt aus?
Vielleicht hätte Enzo die letzten Folgen mal besser eine 45-minütige Fahrt ins nächste Online-Café unternommen.
Man kann zu Ranieris Entlassung stehen, wie man will (Ich finde sie gelinde wahnsinnig, weiß aber auch nicht, was vielleicht diejenigen wissen, die dort arbeiten und Entscheidungen treffen müssen).
Aber wenn ernst zu nehmende Publikationen und Axel «Die Welt ist schlecht» Goldmann darin erkennen, dass der moderne Fußball seine hässliche Fratze zeige, dann will mir das nicht in den Kopf. Seit wann ist die kurzfristige Bewertung von Trainerarbeit anhand des Tabellenstandes denn eine moderne Entwicklung? Das ist doch wohl volle Kanne alter Fußball. Von wann sind denn die ganzen Bundesliga-Anekdoten über Hals über Kopf entschiedene Trainerwechsel? Von früher doch. Klar, der eine oder andere Traditionalist wie der HSV, VfB, 1860 oder der VfL Wolfsburg haben diese liebenswerte Angewohnheit bis heute fortgeführt. Aber wenn ich an Trainer denke, an denen entgegen den «berühmten Mechanismen» festgehalten wurde, dann fallen mir hauptsächlich Beispiele aus der Neuzeit ein (nicht alles gute Beispiele übrigens): Lienen, Frontzeck, Favre, Streich. Natürlich gab es früher Leute, die ewige Ären gebildet haben, wie Lobanowski, Hitzfeld, Rehagel, Schaaf, Weisweiler. Aber die bleiben doch auch nur so lange auf ihren Positionen, weil sie Erfolg hatten.
Meine Güte. Früher hatten die Entscheidungsträger doch gar nicht die Kompetenz, an Trainern entgegen dem Trend in der Tabelle festzuhalten. Womit hätten die das denn argumentieren können? Es gab doch überhaupt gar nicht das Konzept, irgendeinen Plan zu verfolgen, irgendwelche Ziele festzuschreiben, anhand denen man die Arbeit des Trainers bewerten könnte. Im Profifußball eine Konzept zu verfolgen, das ist doch eine sehr neue Entwicklung. Es ist noch nicht so lange her, da galt es als bemerkenswert, der Gilde der «Konzept-Trainer» anzugehören. Oft in einem Tonfall ausgesprochen, als wäre das etwas anrüchiges. Ich hab mich dann immer gefragt, was die anderen eigentlich sein sollen. Konzeptlos-Trainer? Soll das wirklich was besseres sein?
Und noch neuer ist natürlich die Idee, nicht nur der Trainer könnte ein übergeordnetes Konzept verfolgen, sondern sogar seine Vorgesetzten. Der moderne Fußball zeigt seine hässliche Fratze, my ass. Der Profifußball zeigt sein übliches, planloses Herumgestümper. Das kommt schon eher hin.
Zu Dirk Schuster: sein «Problem» ist, das er in Darmstadt alle sportlichen Fäden in der Hand hielt. Kein Sportdirektor/Manager wird freiwiliig seine Tätigkeitsdarstellung so weit beschneiden wie Schuster es möchte. Aufgrund seiner Sprachbarriere wird er auch nur im deutschsprachigen Raum arbeiten können, mit deutschsprachigen Spielern. Das ist halt auch ein Manko, das ihn für viele Vereine schwer vermittelbar macht
Guten Tag! Ich hab hier erstmals aufgrund des famosen Titels reingeschaut und habe mich gut unterhalten gefühlt. Vor allem die Pros und Cons der Ranieri-Entlassung fand ich sehr überzeugend aufgedröselt. Allerdings bin ich bei diesem Themenblock auch über ein paar Ungenauigkeiten gestolpert, an denen ich nicht ohne klugzuscheißern vorbeigehen kann.
Das Leicester „noch nie was gewonnen hätte“ — naja, hmm, nee, stimmt einfach nicht. Der Club ist zwar einer dieser vielen mittelgroßen Clubs mit 30.000er-Stadion (Wolves, Derby, Boro, Birmingham City, Bolton, etc.) die halt irgendwie immer mal wieder an der PL kratzen und sich dort durchaus auch mal ein paar Jahre halten. Mit drei Siegen im League Cup hat man aber auch tatsächlich schon Titel vorzuweisen. Beim letzten Sieg im Jahr 2000 mit einer durchaus kultigen und talentierten Truppe um Robbie Savage, Muzzy Izzet, Neil Lennon und Emile Heskey.
Und was die Besitzverhältnisse der englischen Clubs angeht: War halt schon immer so. Teilweise sind die Clubs schon kurz nach ihrer Gründung im 19. Jahrhundert an die Börse gegangen. (Profi-)Fußball wurde in England schon immer auch als Business verstanden. Was sich halt einfach mal von diesem in Deutschland selbst in der Bundesliga bis in die 80er praktizieren eV-Modell (mit der Schwager vom Trainer macht den Kassenwart und Mitgliederversammlungen) unterscheidet. Und auch früher™ gab es schon exzentrische Owner, man denke nur an Ken Bates. Die finanziellen Dimensionen waren halt andere.
Von Axels jugendlichen Ausflügen nach London würde ich übrigens gerne mehr erfahren.
Ich hab mir ja eigentlich vorgenommen, zu Erwähnungen von Blubberlutsch Leipzig hier nichts mehr zu sagen. Aber ich will doch zwei kleine Ausnahmen machen.
Zum einen: Warum zum Henker guckt Ihr denn auch so einen Dreck? Das will mir schon seit Jahren nicht in den Kopf. Ständig beobachte ich in diesem Internetz Leute, die Doppelpass oder Sky90 (oder «Biggest Loser», ne Enzo?) schauen und sich dann öffentlich darüber wundern, dass sie ihre Freizeit gerade an einen großen, dampfenden Haufen Scheiße verschwendet haben. Tja, wer hätte bloß damit gerechnet?
Ich weiß nicht, ob heutzutage noch jemand Steve Oedekerks Meisterwerk Eine Nervensäge (High Strung) kennt. «Wo kommt nur all diese Scheiße her?» (wir alle haben im Bio-Unterricht aufgepasst und wissen, wo sein Missverständnis liegt, aber das gehört jetzt nicht hier her). So in etwa kommt mir das vor. Und dass Unternehmen und Menschen, die davon (komfortabel) leben, dass in den Profifußball so viel Geld reingetragen wird, dass die das toll finden, wenn jemand in diesen Profifußball noch mehr Geld reinträgt (wie kurzfristig das u.U. auch sein mag) – ist das wirklich überraschend? Oder vorwerfbar? Wir reden hier ja nicht von den Öffis, da darf man über solcher Ansprüche reden. Aber soweit ich weiß, ist niemand gezwungen, ein Sky-Abo zu unterhalten. Ich habe keines. Ich glaube, ich hätte an sich ganz gern eines, aber nicht von diesem Sender. Und das liegt ganz sicher zuletzt an unkritischer Begeisterung für Blubberlutsch Leipzig.
Und zum anderen, lieber Basti, möchte ich Dich mal streng subjektiv (keine Grundsatzdiskussion, ehrlich) zu Deiner so tief greifenden Verstörtheit in Bezug auf die Leipziger Anhängerschaft befragen. Wenn ich Dich heute und in der (ich glaube) letzten Folge richtig verstanden habe, dann begegnest Du jedem mit Verachtung, der seinen Verein nicht in der Kindheit als Vertreter seiner Stadt gefunden hat. Ich persönlich bin Gladbach-Fan im Laufe der ersten Zweitliga-Saison damals geworden. Ich mochte Fußball (meine Sportart aber war und ist eine andere) und konsumierte ihn fleißig («ran» und so), hing auch unheimlich gern in Kurven rum und hatte sogar eine kurzzeitig leicht aufflackernde Hertha-Begeisterung (*schäm*), war aber in meiner Heimatstadt und sonst fußballerisch weitgehend heimatlos. Ich bin damals ein paar Mal mit Kumpels mitgefahren («Gladbach-Sympathisant bin ich ja schon»). Und dann immer wieder («Aber ich bin nur Sympathisant; «Fan» ist für mich ein großes Wort!»). Und plötzlich konnte ich mich der Wahrheit nicht mehr verschließen: Ich bin Gladbach-Fan. Die Woche ist im Eimer, wenn das Spiel schief geht (wobei geiler Support einiges wettmachen kann). Du suchst Dir nicht den Verein aus sondern er Dich, die alte Geschichte. Ein gerade volljährig gewordenes Klischee auf zwei Beinen (Zusatz für Axel: Ich mag die Stadt Mönchengladbach nicht mal besonders).
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann verachtest Du mich dafür? Ich sehe nämlich nicht so recht, wie sich meine Fan-Biographie von der unterscheidet, die ich bei den meisten Anhängern der Leipziger Franchise vermute?
Zumal Du unter anderem «Gladbach-Fans» explizit als solche ansprichst, mit denen man sich mal fußballtypisch unterhalten und dann aber auch ein Bier zusammen trinken kann. Da habe ich mich sehr angesprochen gefühlt. Ich weiß nicht, ob das jemandem aufgefallen ist, aber ich propagiere seit jeher folgende Vorgehensweise: Zunächst gegenseitig beleidigen (gerne auch unter der Gürtellinie). Dann gemeinsam Bier trinken. Dabei weiter beleidigen. Und weiter gemeinsam Bier trinken. Dabei aber nicht vergessen, sich weiter zu beleidigen. Und so weiter, Du verstehst das Muster (selbst als Frankfurter). Zudem glaube ich Dich als jemand kennen gelernt zu haben, der bei aller Freude an der kräftigen Wortwahl gleichzeitig gewisse Grenzen (die wenig mit Gürtellinien zu tun haben) zu respektieren einfordert, weil er gut und böse unterscheiden kann. Du siehst, warum ich mich so angesprochen fühlte. Jetzt frage ich mich aber: Wenn ein Anhänger Blubberlutschs Mittelfinger wedelnd in die Kneipe kommt, «alle ohne Kohle sind Scheiße» ruft, herzlich über die Reaktion lacht und gemeinsam ein Bier trinken will? Wie reagierst Du dann? Und ich bin mir ziemlich sicher, auch dort gibt es so Leute. Leute wie uns halt.
Ich lese aus all dem die Behauptung, mein persönliches Dasein als Fan von Borussia Mönchengladbach (selbstredend die einzige lohnenswerte Existenzmöglichkeit) sei irgendwie moralisch höher stehend als die eines Fans von Blubberlutsch Leipzig. Für den Fall, dass ich damit richtig liege: Vielleicht kannst Du mich erleuchten, worin dies begründet sein sollte? Ich selber empfinde mein Fantum nämlich als absolut irrational, sinnfrei und moralisch im besten Falle wertfrei. Aber vielleicht bin ich ja auch ein besserer Mensch als ich dachte.
p.s. @Stadioncheck: «Von Axels jugendlichen Ausflügen nach London würde ich übrigens gerne mehr erfahren.» Da bin ich mir nicht sicher. Aber ich bin mir fast sicher, er war wochenlang zutiefst empört, weil er nicht auf dieser großen, völlig ungenutzten Freifläche vor dem Buckingham Palace parken durfte. Dabei stand da nirgendwo ein Parkverbotsschild. Nur weil in diese komischen Türsteher nicht durch das Tor gelassen haben.
Vorschlag fürs Tippspiel: Die jeweils letzten Spieler der jeweiligen Vereine, die mit einer Roten Karte des Feldes verwiesen wurden (egal aus welchem Anlass) treffen in diesem Spiel aufeinander. Es entsteht eine Situation, nach der mindestens einer dieser Spieler (nach oben offen bis zur kompletten Evakuierung des Großraums) erneut des Feldes verwiesen wird. Welche? Wer? Was ist die Begründung des Schiedsrichter? Und was ist wirklich passiert?
90 % der Antworten laufen wohl auf Schwalben oder Notbremsen hinaus, aber vielleicht gibt es ja immerhin einen Lachanfall von David. Würde mir persönlich reichen.
An der Stelle als Axel kurz weg muss und Basti mit David die Situation zu retten versuchen, ist da Enzo sich einen am ähh schrubben? Er klingt so ausser Atem als er wieder da ist und mit einer Hand lässt sich auch ein afk schlecht tippen.
Nur eine Vermutung, bitte um Aufklärung.
pps: Und ich hätte zum Thema Beleidigungskultur bitte diesen Ausschnitt aus der seelenlosen Franchise-Liga behandelt.
Und noch eine Anregung: Ich würde gerne die Botschaft, die Mathieu in diesem schönen Jubelbild mit seiner Linken Hand bildet, kurz behandelt wissen.
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