Nr. 298: Wohlriechende Abseitslinie

Nr. 298: Wohlriechende Abseitslinie

Auf St. Pauli werden Dixi-Klos aufgestellt, und das führt bei uns zu einer lebhaften Debatte. Inklusive Abstecher in die Welt von Gas- und Porenbeton sowie einem unerwarteten Quiz über Müllsäcke. Etwas weniger kontrovers diskutieren wir die Frage, ob demnächst Auswärtsfans immer mehr Einschränkungen zu befürchten haben. Und landen schließlich beim öffentlichen Foto-Pranger nach den Auseinandersetzungen zwischen Schalke und Frankfurt.

Über Fußball wird auch gesprochen… zumindest über Schiedsrichter. Basti verteidigt energisch seinen guten Freund Felix und wir sinnieren darüber, ob die Abseitsregel grundlegend verändert werden müsste. Dann biegen wir auf eine überraschend ausführliche und kontroverse Auseinandersetzung über dicke und dünne Linien, Toleranzen und Frames ein. Außerdem wird gelesen! Wir begleiten Anna auf Shopping-Tour, begegnen „Schals, dem Dritten“, einem sturzbesoffenen Toni, einer Visitenkarte und sehr vielen merkwürdigen Kleidungsstücken. Ach ja, und wir sezieren dänische Zahlen.

Viel Spaß!

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5 Responses

  1. Peter H. Kaul sagt:

    Meine Güte, das kann ich mir nicht länger anhören, wie ihr an einander vorbeiredet! Also, zur Abseitslinie:

    Axel hat fast völlig recht! Wählt den Frame aus und zieht die Abseitslinie beim VAR wie bisher, aber gebt ein bisschen Toleranz in Richtung Tor. Ob 30cm oder 20cm oder 40cm ist nebensächlich. Dann gibt es drei Szenarien:

    1. Wenn der angreifende Spieler diese Linie übertritt (egal wie wenig), schaltet sich der VAR ein und sagt «Abseits, kein Tor!».
    2. Wenn er die Linie nicht berührt, schaltet sich der VAR ein und sagt «Kein Abseits, Tor!».
    3. Das relevante Szenario: Wenn der Spieler die Linie berührt, aber nicht übertritt, schaltet sich der VAR nicht ein, die Entscheidung auf dem Feld gilt!

    Das dritte Szenario hat Axel als «Dann ist kein Abseits» behandelt. Wenn man es so macht, haben David und Basti recht, weil es nur die Diskussion um die Toleranz verschiebt und damit auch das Spiel taktisch verändert.

    Wenn die Abseitsregel aber komplett gleich bleibt wie jetzt, sich nur die Eingriffsschwelle für den VAR ändert (greife nicht bei jeder Abseitssituation ein sondern nur, wenn es eindeutig Abseits oder eindeutig kein Abseits war, verlasse dich sonst auf den Feldschiedsrichter), hat das noch einen weiteren Vorteil: Der Linienrichter auf dem Feld bekommt wieder etwas Macht & Autorität vom VAR zurück.

    Man kann auch drüber nachdenken, eine kleine Toleranz in die andere Richtung einzubauen, um ggf. die falsche Frame-Auswahl auszugleichen und dem Verteidiger so einen kleinen Vorteil zu gewähren.

    Grüße!

  2. Bert sagt:

    Kann es sein, dass Axel einfach nur will, dass der Spieler deutlicher im Abseits stehen muss, bevor Maschine/VAR/o.ä. einschreitet? Oder anders: «Im Zweifelsfall für den Angreifer» statt wie jetzt «Im Zweifelsfall gegen den Angreifer», dem Angreifer muss das Abseits nachgewiesen werden und nicht das Nicht-Abseits.

  3. Philip sagt:

    Ich sehe auch, dass sich mit Axels Vorschlag die Diskussionen nur verschieben und kein Problem gelöst wird.

    Winkt der Linienrichter Abseits, folgt die genau gleiche Millimetersuche wie bisher, nämlich ob der Stürmer schon mindestens 1cm im Abseits stand und die Entscheidung somit Bestand hat oder er noch geradeso 1cm nicht im Abseits stand und die Entscheidung zurückgenommen werden muss. Wo wäre da der Unterschied zu bisher?

    Und zeigt ein Linienrichter im Spiel kein Abseits an, folgt die gleiche Diskussion, nur dass dann nicht geschaut wird, ob der Stürmer 1cm im Abseits oder 1cm nicht im Abseits ist, sondern ob er 31cm im Abseits ist und der VAR eingreifen muss oder nur 29cm und die Entscheidung stand hält.

    Und die ganzen Anschlussdiskussionen z.B. mit falschen Frames können dann genauso geführt werden. A la «die haben sich einen Frame zu früh angeschaut, da war der Stürmer zwar nur 29cm im Abseits, aber beim richtigen Frame wären es 35cm und damit ganz klar ein Fall für den VAR gewesen.»

    Es käme sogar eine neue Diskussion mit Axels Variante dazu, die über die Willkür der Entscheidungen innerhalb der 30cm Linie. Stell dir vor, deine Mannschaft verliert ein entscheidendes Spiel, weil diverse Tore deiner Mannschaft bei 1cm Abseits abgewunken wurden. Und das Siegtor des Gegners wegen «nur» 29cm Abseits und keinem abwinken durch den Linienrichter Bestand hat. Es kann doch keiner ernsthaft glauben, dass Fußballfans das dann gelassen hinnehmen…

  4. Veloso sagt:

    Was Axel meint, ist dass, wenn ein Spieler über der 30 Zentimeter breiteren Linie, laut dem vom VAR gestoppten Frame, im Abseits steht, er, nach der alten Regel, auch mindestens 29,9 Zentimeter im Abseits gestanden hätte. Durch die 30 Zentimeter Toleranz, ist es somit viel erträglicher, wenn dann Abseits gepfiffen wird, auch wenn ein «falscher Frame», z.b. zu spät angehalten wurde und der Spieler eigentlich nicht die 30 Zentimeter Toleranz überschritten hätte, da es dann zwar ärgerlich ist, dass nicht der richtige Frame ausgewählt wurde, man tröstet sich aber dadurch, dass der Spieler nach der alten Regel auf jeden Fall im Abseits gestanden hätte. Die 30 Zentimeter Toleranz sorgen dafür, dass kein Abseits mehr gepfiffen wird, obwohl sich DE FACTO der Stürmer noch vor dem Abwehrspieler befindet.

    Wenn ein Stürmer einer gegnerischen Mannschaft 29,9 Zentimeter vor der Toleranzlinie vom VAR geblitzt wird, ist dies zwar ärgerlich, jedoch tröstet man sich, indem man sagt, dass es mit der Regeleinführung wieder eine Art «Gleiche Höhe» gibt, in Form einer Toleranz und, wenn diese vom VAR so oder so gepfiffen wird, ist dies in Ordnung, da es bei 29,9 oder 30,1 zwar knapp und ärgerlich sein kann, aber durch Axels Regeleinführung der Toleranzlinie eine Akzeptanz entwickeln soll, die früher als im Zweifel für den Angreifer bezeichnet wurde.

    Ich habe fertig 🙂

  5. Patrick sagt:

    Mal angenommen wir machen die Linie 30 cm breit und legen diese am Verteidiger an. Nun prüfen wir, ob der Angreifer diese 30cm breite Linie überschritten hat. Damit legen wir quasi fest, dass eine Abseitsstellung erst bei mehr als 30cm strafbar ist.

    Nun folgendes Szenario: Der Angreifer steht tatsächlich 25cm näher dem Tor als der Verteidiger. Durch ein Fehler beim Anlegen der Linie bzw. bei der Auswahl des Frames entsteht jedoch der Eindruck der Spieler stünde 35cm im Abseits. Es wird also fälschlicherweise auf strafbares Abseits entschieden. Jetzt kann man argumentieren (das ist was Axel meint) die Fehlentscheidung ist nicht so gravierend, weil es ist zwar falsch, aber der Spieler stand ja auf jeden Fall im Abseits (tatsächlich ja 25cm). So nach dem Motto «Der Angreifer soll sich nicht beschweren. Er hatte aufgrund seiner Position auf jeden Fall einen Vorteil.»

    Das Problem ist nun der umgekehrte Fall. Der Angreifer ist tatsächlich dem Tor 35cm näher als der Verteidiger. Durch eine falsch angelegte Linie bzw. falsches Frames entsteht der Eindruck der Angreifer stünde nur 25cm im Abseits. Der Angreifer erzielt ein Tor und das Tor zählt. Es wird nicht auf strafbares Abseits entschieden. Das bedeutet, dass wir hier ein Tor trotz 35cm Abseitsstellung haben gelten lassen. Man kann auch sagen wir lassen ein Tor gelten, obwohl kein Zweifel daran besteht, dass der Angreifer einen Feldvorteil hatte.

    Schlussendlich wäre so eine breite Linie eine Bevorteilung der Offensive.

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