Nr. 48: Kroepoek

Nr. 48: Kroepoek

Nach einer aufregenden Woche mit Ausfällen an technischer und humanmedizinischer Front melden wir uns zurück. Axel darf über London erzählen, die Diskussion artet in eine gesellschaftliche Gesamtdiskussion mit Fokus auf den moralischen und ethischen Ankerpunkten der Presse aus, wir sprechen ein bisschen über die wirklich lustigen Dinge (Neymar, Norbert Meier, Sören Eismann) regen uns wieder unverhältnismäßig auf, gucken endlich mal wieder ins Kicktipp und als am Ende auffällt, dass wir seit dem über zwei Woche keine Spende mehr bekommen habe, wird Basti sauer. Völlig zurecht übrigens. So geht das nicht weiter. Ihr spielt mit dem Feuer, liebe Hörer.

Viel Spaß.

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Wir freuen uns über Eure Kommentare entweder hier im Blog oder auf Twitter und Facebook. Ganz besonders würden wir uns über ein paar frische Rezensionen auf itunes freuen. Das hilft uns tatsächlich. Auch hier rockt ihr, liebe Hörer aber wer noch nicht mitgemacht hat, kann uns ja mal einen Stern oder zwei geben und ein Sätzchen dazu schreiben. Das wäre ganz zauberhaft.

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11 Responses

  1. richard trk sagt:

    Zum Thema McDonald’s im Stadion fällt mir Prag ein: Beim Stadion von Sparta direkt davor einer mit Bänken draußen mit Blick auf die Trainingsplätze und im Stadion von Slavia direkt drin einer.

    Ich glaub bei dem ganzen Anti-Ultrà-Thema übrigens tatsächlich ein bisschen um eine Steuerung: Die Bundesliga will zur Premier League werden, weil sie sich davon größere Profite versprechen. Klassischer Kapitalismus. Und die DFL hat ja Möglichkeiten, das zu steuern und den Liveberichterstattern vorzugeben «Das wollen wir nicht sehen, meine Zuschauer» zu sagen und dergleichen. Die Bild schreibt sowieso immer 100% für das Kapital, insofern müssen sie da nix machen. Und damit hast du schon mal die zwei wichtigsten Player zum Stimmungmachen und die lokaleren Zeitungen ziehen halt mit, weil sie a) drüber ned nachdenken oder b) eh auch eine Premier League Bundesliga wollen. Ich glaube, David hat ein bisschen ein zu gutes Bild von der «Qualitätspresse» 😉

    Dazu passend teile ich die Commie-Twitter-Wahlempfehlung zur DKP. Und wenn in eurem Bundesland die DKP ned antritt, dann halt die Linke.

    Wundert euch tatsächlich die MDR-Umfrage? Jena steht mit dem Rücken zur Wand. Jena hat ewig lang drauf gewartet wieder in den Profifußball zu kommen und es langt hinten und vorne nicht. Na klar sind die Jenenser alle der Meinung dass Eismann völlig richtig gehandelt hat. Und klar is es unsportlich wie Sau. But I get it.

    Die Kicktipp-Sieger-Bestimmung hat von Surrealität und Waachheit her es tatsächlich geschafft den legendären Eintracht Frankfurt Livepodcast zum Ingolstadt-Spiel zu übertrumpfen.

    Germknödel sind das Beste. Aber ja, ohne Mohn is scheiße. Die Schokoladenkriege <3

    Ich muss ein bissl eine Lanze für koffeinfreien Kaffee brechen: Meine Ma trinkt den, weil sie Koffein nicht so gut verträgt mehr und eine Limo oder sowas geht halt auch ned, weil sie nicht zuu viel Zucker zu sich nehmen soll. Aber ja.

    Große Folge wieder auf jeden Fall.

  2. nedfuller sagt:

    Mir ist dieser Kommerzpodcast hier ja viel zu viel, Enzo kommt meiner Meinung nach immer zu kurz, dennoch möchte ich heute mal was kommentieren.

    An dem Freitag nach dem Spiel des Effzeh gegen Arsenal (mein erstes Europapokalspiel, welches ich tatsächlich komplett im TV gesehen habe, da halte ich es wie Basti: Das wollte ich sehen. Der Effzeh ist mir scheiß egal, dass kann quarkbällchen bestätigen, aber dieses Spiel _musste_ ich sehen. Und auch ich hatte beim Lesen des Blogbeitrags von Axel Tränen in den Augen und meiner Meinung nach hat das jeder, ausser er liebt den Fußball nicht oder ist Gladbach Fan) hat mich ein Arbeitskollege direkt angesprochen. Er war nicht so emotional bewegt wie ich, sonder sagte: «Na da hat deine Freundin sich aber mal richtig daneben benommen»! Besagter Arbeitskollege ist an sich gut informiert und auch nicht in Flacherdler Facebook Gruppen unterwegs. Nur morgens, da hat er schnell mal die Schlagzeilen überblickt.

    Ich musste mich rechtfertigen, warum ich diesen Auftritt so grossartig fand (Ja, klar, wenn DEIN Effzeh das macht, dann ist das okay habe ich zu hören bekommen… Immerhin sagt er nicht mehr DEIN HSV, das wäre noch schlimmer) und ich Tränen in den Augen hatte, als ich das Video gesehen habe, als die Szene durch London marschiert ist. Die Berichterstattung rund um den Fußball wird eben von vielen Menschen nicht so genau verfolgt, sondern da reichen eben Schlagzeilen um ein Bild zu formen. Und da bin ich voll bei Axel und Basti, diese Schlagzeilen werden gerade gerne hoch gedreht. Ich weiß auch nicht warum, aber es passiert.

  3. sternburg sagt:

    @nedfuller: «oder ist Gladbach Fan»

    Ahem, räusper.

  4. Es war mir mal wieder eine Ehre und ein großer Spaß, Euch hören zu dürfen. Das drei90 Bingo müsste doch auch wieder vollständig erfüllt worden sein, oder?

    Ich kann Basti’s Frust vollständig nachvollziehen und auch Axel durfte jetzt mal (in einem größeren Rahmen) miterleben, wie groß beim Fußball oft die Diskrepanz zwischen dem selbst Erlebten und dem ist, was dann in der Öffentlichkeit ankommt. Klar gibt es auch tatsächlich Gewalt die von den Fans ausgeht, auch das habe ich oft gesehen und miterlebt. Aber in sehr sehr vielen Fällen ist es eben doch ein wenig anders. Das glaubt einem meist nur niemand, denn wenn man nichts gemacht hat, dann passiert einem auch nichts. Außerdem kann man ja überall lesen wie es abgelaufen ist, man muss diese Chaoten gar nicht in Schutz nehmen, oder gehörst du etwa auch dazu, hmm? …

    Leider musste ich das auch schon viel zu oft miterleben. Gerade diese angeblichen «Blockstürme» ständig. Mag sein, dass es in London jetzt schon einige versucht haben, das kann ich nicht beurteilen, aber leider viel zu oft habe ich miterlebt wie sowas entsteht:
    Die Polizei eskortiert einen großen Haufen Auswärtsfans, lässt niemanden raus, kein Essen, kein Trinken, keine Toilette. Alles ist eng. Es gibt keinerlei Infos und aus welchen (vielleicht auch gerechtfertigten) Gründen auch immer wird auf dem Weg zum Stadion mehrmals für sehr lange Zeiten stehengeblieben, ohne jegliche Information. Die Ungeduld steigt und nett wird man auch nicht gerade behandelt, ganz im Gegenteil, man muss sich oft genug beleidigen lassen. Man kommt nicht umhin da teilweise absichtliche Provokation zu vermuten. Dann kommen irgendwann mal tausende Leute gleichzeitig am Gästeblock an und da sind dann nur zwei Eingänge auf. Man steht recht weit vorn und es dauert, die Ordner sind völlig überfordert und überrumpelt ob des Andrangs. Machen vielleicht sogar nochmal ganz zu aus Panik. Von hinten wird gedrückt und gedrängelt, denn die wissen das ja nicht, warum es nicht voran geht, die haben auch kein Gefühl dafür was das mit denen da vorne macht. Die Leute vorne werden in die Ordner und Polizisten gedrückt, die wollen den Eingang dicht halten und fangen mit Knüppeln und Pfeffer an und dann will man nur noch irgendwohin, raus, irgendwohin wo Platz ist. Kann man aber nicht, man bekommt Panik. Aus einer grottenschlechten und fahrlässigen Organisation wird dann ein versuchter Blocksturm von Hooligans.

    In Offenbach hatte ich mal keine Karte für das DFB Pokal Spiel, hoffte darauf auf dem Weg oder am Stadion noch eine zu bekommen. Ich landete im Polizeikessel auf dem Weg ins Stadion. Ich ging zu Polizisten an der Seite, erwähnte nett und höflich, dass ich keine Karte hätte und gern raus möchte. Antwort: «Halts Maul du Arschloch, geh weiter sonst gibts eine aufs Maul». Ich war recht weit vorne was ich aber nicht wirklich merkte weil der Zug ein paar hudert Meter lang war. Am Gästeblock dann ging das eben beschriebene Prozedere los. Man musste durch eine kleine Gasse aus extra da platzierten Baucontainern, die Lücken waren gerade so groß, dass eine Person durch passt. Es wurde immer nur eine Person durchgelassen. Als von hinten dann irgendwann gedrückt wurde nahm ich meine Arme hoch und rief den Polizisten zu, dass ich einfach nur raus will. Ende vom Lied war ne angebrochene Rippe und blaue Flecke vom Schlagstock, ne Menge Pfeffer und unzählige derbe Beleidigungen und sogar spuckende Polizisten. Am Ende war ich dann ungewollt ohne Karte im Gästeblock. Die Sanitäter hatten an dem Tag einiges zu tun. Habe natürlich keinerlei Anzeige oder sonstwas gemacht denn erstens sind die Polizisten nicht zu identifizieren, die sagen gegenseitig für sich aus, man bekommt ne Gegenanzeige und am Ende wird man selbst belangt und kein Polizist. Und genau das wissen die auch.

    Was ähnliches habe ich auch in Karlsruhe erlebt, auch dort waren ebenfalls nur zwei Eingänge für tausende Zugfahrer geöffnet. Auch dort war es dann später natürlich ein Blocksturm. Den größten Prass kriegt man dann später, wenn man die Artikel und den Polizeibericht liest von den Blockstürmen und den Krawallen.

    Prominentes Beispiel : DFB Pokal Union Berlin in Dortmund, mit den Wänden und den Vereinzelungsanlagen, wovon für 10.000 Berliner 4 geöffnet waren. Man kann sich nur zu gut hineinversetzen in diese Situation.

    Im Übrigen, wenn man sich die Videos aus London anschaut mit der Sache beim Eingang. Sieht da denn niemand, dass auch da die Fans selbst geschlichtet haben? Der mit dem Megafon und zwei, drei andere rufen doch eindeutig die Meute zurück und versuchen die Situation zu beruhigen. Klar drehen da einige am Rad was auch zu verurteilen ist. Aber dass da auch Fans schlichten, das kann man doch eigentlich gar nicht übersehen, es sei denn man möchte es.

    Wenn man übrigens erwähnt, dass man eine Dauerkarte hat ist oft die erste Frage «Ach, bist du bei diesen Ultras?» *seufz*

  5. Danke für diese eindrückliche Schilderung, was den Umgang mit der Polizei angeht. Da kann man noch einen Epilog hintendran hängen, nämlich das, was ja vor einiger Zeit ein paar Journalisten beim G20-Gipfel passiert ist. Einer davon landete ja auf der «Schwarzen Liste» des Verfassungsschutzes, weil er bei einer Demonstration (nicht als Teilnehmer sondern als Journalist) angeblich Streit mit Polizisten hatte. Die Anklage musste ja dann fallengelassen werden – aber der Eintrag blieb und sorgte dann für die Verwicklungen beim G20-Gipfel. Das ist dann im Gesamtpaket schon sehr bedenklich.

  6. Das Unglaublichste das ich mal erleben «durfte» war in Köln. Ich war viel zu früh und habe vor dem Stadion in der Sonne auf der Wiese gechillt. Es rückte eine BFE Einheit an um sich auf die bald ankommenden Gästefans aus Frankfurt vorzubereiten, diese von der U-Bahn zum Gästeblock zu geleiten. Ich saß immer noch auf der Wiese und ein paar von den Polizisten legten gerade ihre Ausrüstung an und kamen beim Pfefferspray ins Schwärmen, wie (wörtlich) «geil diese neue große Dose wäre und wie geil es gegen Gladbach war den blöden Wichsern das in die Fresse zu sprühen, die hätten’se ganz schön gekriegt.» Das ging dann so weiter und einer meinte auch (wörtlich) «wenn mich gleich nur einer von den Arschlöchern blöd anschaut dann gibt’s rambazamba, dem breche ich alle Knochen, seid ihr dabei?» …

    Klar haben Polizisten einen schweren Job und es sind mit Sicherheit nicht alle so, aber es gibt eine Menge schwarzer Schafe und die werden eben geschützt von den Kollegen.

  7. Alle müssen rot bekommen! sagt:

    Kann Axel bitte in der nächsten Folge mal erklären, was es mit «Zwei Kölsch» auf sich hat? Einerseits versteh ich es nicht, andererseits könnte ich mir die Erklärung sehr unterhaltsam vorstellen.

  8. Hollywood20359 sagt:

    20000 gutgelaunte Kölner feiern lustig und friedlich in London!
    Wer klickt das an? Keiner! Sich mit anderen freuen können leider immer weniger, es muss halt krachen. Sensationsgeilheit rulez, traurig, aber isso!

  9. Mats Hummels sagt:

    Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

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