Nr. 181: Es ist alles ein bisschen viel

Nr. 181: Es ist alles ein bisschen viel

Der Sendungstitel ist Programm: Wo soll man da anfangen? Bei Hansi Flick, der uns unfreiwillig Einblicke in Machtkämpfe beim FC Bayern gewährt? Bei Hütter, der derzeit in Interviews nicht die beste Figur abgibt, und der Frage, wie sehr das die Eintracht runterzieht? Bei Funkel und dem Effzeh, die es schaffen, Hütter in punkto Eigendarstellung nochmal zu unterbieten? Oder doch bei der Reform der Champions League? Oder bei der Hertha, die demnächst 5 Spiele in 10 Tagen absolvieren muss?

Das alles besprechen wir, aber anfangen müssen wir natürlich mit der Super League und den 12 Vereinen, die ihr eigenes Ding machen wollen. Ein Paukenschlag, der das Zeug dazu hat, den Fußball komplett auf den Kopf zu stellen. Oder bleibt doch alles beim Alten? Ihr könnt uns in der aktuellen Folge zuhören, wie wir unsere Gedanken sortieren. Oder wie David es ausdrückt: „This is what we wanna do!”

Viel Spaß!

Hier geht es zu Koro. 5% gibt es mit dem Code DREI

Werdet Funfriends!

Den neuen drei90Shop. kennt Ihr ja. Dieser wird nach und nach bestückt aber das wichtigste Utensil der Zeit, die Nasen-Mund-Maske und Premium-Shirts sind natürlich direkt dabei! Mittlerweile gibt es auch einen drei90 Instagram-Account. Folgt uns auch gerne dort.

drei90 via itunes abonnieren
drei90 via Feedburner abonnieren

 

13 Responses

  1. Sven sagt:

    Man muss auch nicht über jedes Stöckchen springen. Sehr viele WR-Halter und Medaillengewinner in Laufdisziplinen sind Farbige. Das ist kein Rassiusmus, das ist einfach so.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Olympiasieger_in_der_Leichtathletik/Medaillengewinner#100_m

  2. ApoTheka sagt:

    Wenn irgendjemand das Argument bringt, Agnelli, Perez und Co wären die Totengräber des Fussballs – Totengräber arbeiten für die Ehrerbietung der Verstorbenenen.. nein: Diese Funktionsträger sind die, die nach der Beerdigung die Leichen plündern, die Hose runterlassen und einen Riesenhaufen auf das Grab setzen und dann sagen, ja hier wächst ja bald eine neue Pflanze (neues Leben) drauf.

  3. François Rabelais sagt:

    Ich bin einigermaßen erstaunt, dass ihr – wenn man die aktuelle Folge sowie eure Beiträge zur Super League in den sozialen Medien verfolgt – trotz eurer Abgebrühtheit und Desillusion dem Profifußball generell gegenüber, den Verantwortlichen der 12 Klubs meinem Eindruck nach so viel Genie zutraut, dass sie das mit der Super League bestimmt mit einem klaren Schlachtplan publik gemacht haben oder es nur ein elaboriertes Komplott war, bei dem die Vereine mit der UEFA unter einer Decke steckten, um von der Champions-League-Reform abzulenken.

    Leute, das sind keine Genies, das sind Dilettanten. Lieber Axel, das läuft bei denen nicht professioneller oder durchdachter als bei deinem FC – die haben nur mehr Geld.

    (Wie hieß es bei «Die Unbestechlichen»? «Forget the myths the media’s created. The truth is, these are not very bright guys, and things got out of hand fast.»)

  4. Anonymous sagt:

    das ist einfach schlecht durchdacht gewesen.man muss in den etablierten vereinen eine eigene abteilung gründen,die komplett vom normalen spielbetrieb ausgelagert ist.sollen sie doch erstmal klein anfangen und einen 10 jahres plan erstellen mit investionsgeldern,die die teilnehmenden vereine dazu benützen können sich zu organisieren. und da rede ich nicht nur von vereinen aus europa sondern weltweit. macht ne ausschreibung.18 teams dürfen sic bewerben. die 18 team müssen aus gleichvielen teilen die kontinete vertreten. dann stellt man gelder bereit,für diese teams mit der lizenz und fängt dann halt einfach mal an. mit der zeit wird sich dann die qualität der spieler verbessern ,weil die vermarktung anläuft man man kann dann in kleinen schritten spieler aus dem verbänden integrieren. damit hättest du einen weichen übergang in eine weltliga.aber einfach so die komplette mannschaft einfach mal überall spielen zu lassen,ist völliger schwachsinn.

  5. Dirion sagt:

    Danke für diese tolle Folge,
    Danke für eure viele Zeit.
    Danke ihr seid stets für uns da, auch wenn’s mal Kind schreit.

    Danke für die UEFA Kritik,
    Danke der Laden ist am Arsch.
    Danke das gilt auch für S04, ist mir zwar egal.

    Danke die Saison endet auch bald,
    Danke dann kommt endlich die EM.
    Danke da freut Ihr auch sicher drauf wie auch jeder Fan.

    Danke woll’n wir auch Dietmar sagen,
    danke für all den ganzen Hohn.
    Danke wir warten auf den Impfstoff du letzter wahrer Fan.

    Danke für Bastis Schimpftiraden,
    Danke wenn Enzo mal da war.
    Danke will Axel David sagen SCF Hurra.

  6. drei90Hasshörer sagt:

    re: Rangnick:
    Da dürfte ein ziemlicher Kelch an Frankfurt vorbeigegangen sein.
    Wenn ich 2+2 zusammenzähle (also Frankfurts Stichwort Tradtitionsclub, und Schalkes Ablehnung Rangnicks mit anschliessendem Exit von Jobst, der den Verein eher als Unternehmen sah): es gibt genug Milliardäre, Scheichs und Investoren die nur darauf warten, sich in die Bundesliga einzukaufen und am besten einen großen Traditionsclub übernehmen zu können um ihre Investition zu verdoppeln und das alles auf Premier League-Niveau zu heben und wenn (nicht falls) 50+1 fällt schon den Fuß in der Tür zu haben.
    Rangnick hätte da filettiert und verkauft und sich am Ende ne goldene Nase verdient. Wenn man sieht was der Windhorst für Hertha(!)-Anteile auf den Tisch legt und wie damit der gesamte Club bewertet wird – wäre das in Frankfurt oder Schalke ein nettes Sümmchen geworden wenn man übliche Makler-Provisionen anlegt.

    Wenn ihm dann in Frankfurt vom Praktikanten der Personalabteilung gesagt wird, dass das nicht läuft, wird der Herr eben pissig.

    re: Funkel
    Habt Ihr mal mit Leuten der Generation 70+ geredet? Die lernen nicht mehr um und die meinen es nicht böse. Ich war letztens Zeuge wie sich zwei 70jährige am Kaffeetisch nicht zu helfen wußten und doch wieder «Neger» sagten. Sie hatten schon mitbekommen dass da irgendwas war, aber wußten nicht was jetzt…naja. Hilflose Ommi halt.
    Ich weiß es übrigens auch nicht. Ich bin mit «Schwarze» groß geworden, dann hab ich noch mitbekommen wie es PoC wurde und jetzt … keine Ahnung was. Mit zunehmendem Alter wird es schwierig umzudenken.
    passendes Segmet aus der Schmidt-Show:
    https://www.youtube.com/watch?v=tAdyJe13Hmc
    da wird übrigens auch geklärt, warum es übrigens auch nicht Farbige heisst (@Sven, @Axel)

    Und Euch wird das auch passieren, da bin ich mir sicher. Vielleicht weil Ihr nicht die korrekte Gender-Endung nutzt und somit in Eurem ÖFFENTLICHEN PODCAST irgendwelche REAKTIONÄRE, MASKULINISTISCHE KACKSCHEISSE verbreitet. Und dann seid Ihr dran. Mark my words.

    re: die eigentliche Aussage abseits der Begrifflichkeit
    Woran liegt es denn Eurer Meinung, dass die Top25 der Marathonläufer aus Ostafrika kommt?
    Guckt Euch die Phalanx mal an, ist beeindruckend. Liegt an den guten Trainingsbedingungen, hm? An der tollen sportlichen Infrastruktur und der harten Arbeit der Verbände. Na klar!

    aber hey, hat alles nichts mit nichts zu tun, steckt den Kopf ruhig in den Sand, es kann nicht sein was nicht sein darf, ceterum censeo Alltagsrassismus

  7. Michael sagt:

    @drei90HH Dieses Stück von Harald Schmidt ist mit das Beste was jemals zum Thema «Neger» in Deutschland gesagt wurde. Jemand wie er fehlt so dermaßen in diesem Land. Jemand der mit großer Intelligenz diese ganze «Woke-Blase» auseinander nimmt und ihr den Spiegel vorhält.

  8. Anonymous sagt:

    @drei90Hasshörer Nur zu dem Punkt des Erfolges ostafrikanischer Langstreckenläufer: Das hat tatsächlich mit Hautfarbe und race wenig zu tun. Debunking solcher Erklärungsmodelle gibt es tatsächlich aus verschiedensten Wissenschaften und hier zeigt sich wieder, dass manchmal oberflächliche Deutungen einer genaueren Untersuchung nicht standhalten.
    Ich könnte jetzt einen ewig langen Sermon darüber schreiben wie gut die Trainingsbedingungen sind, wie hoch die Leistungsdichte zB in der Gegend um Eldoret ist, wie in Laufen in manchen Regionen absoluter Sport No.1 ist und damit natürlich Effort und Talentscreening komplett auf Laufen ausgerichtet ist, wie in Kenia, Äthiopien, und Uganda strategisch an der Entwicklung des Sports gearbeitet wurde… von den sehr widersprüchlichen und mannigfaltigen biologischen Erklärungsversuchen mal ganz abgesehen.
    Es gibt aber tatsächlich noch viel grundlegendere Probleme mit deiner Suggestion: 1. in dem Beispiel von Funkel ging es ja um Sprintschnelligkeit, auf die von dir (und anderen auch immer gerne) verwiesenen ostafrikanischen LANGSTRECKENläufer sind ja aber tatsächlich schnelle Ausdauerläufer. 2. Diese Athleten kommen alle aus relativ wenigen, kleinen Regionen in Ostafrika, daraus jetzt «Schwarze sind schnell» zumachen, ist wie «Weiße fliegen besser» aus den Erfolgen norwegischer, deutscher und polnischer Skispringer abzuleiten… und wenn jetzt der Einwand kommt, ja aber beim Skispringen spielen ja noch viel mehr Faktoren eine Rolle – tja, beim Laufen (als hochprofessionelle Disziplin) auch. Und warum diese Faktoren bei Diskussionen über die Leistungen Schwarzen Athleten oft ignoriert werden… Dafür gibt es auch genug Alltags- und wissenschaftliche Erklärungen.

  9. drei90Hasshörer sagt:

    @Anonymous
    Die Langstreckler habe ich angeführt, weil da die Dominanz der Ostafrikaner außer Frage steht ist und die genetische Grundlage so eindeutig ist. Beim Sprint mogelt sich ja noch das ein oder andere Ausnahmetalent rein wo man dann mit dem Finger drauf zeigen kann «der hat ja keine westafrikanischen Gene» – bei den Marathonläufern hingegen bleiben keine Fragen mehr offen.
    Es ist naheliegend dass mit dem Erfolg die Bedingungen besser werden und auch überproportional viele Athleten ausgebildet werden. Aber es kam erst die Genetik, die Barfußtrainings-Ära, dann der Erfolg und dann die Förderung.
    Warum wird in Ostafrika Langstrecke gefördert und in der Karibik Sprint – und nicht umgekehrt? Eben.

    Dann: Die Hautfarbe macht die Leute nicht schneller, die Hautfarbe ist nur Phänotyp der unterliegenden Genetik.
    Aber es gibt genetische Unterschiede die über das rein Optische hinausgehen: die Menschen rund um den Erdball sehen nicht nur anders aus, sie haben auch andere genetische Voraussetzungen und Stärken/Schwächen.
    Das zu leugnen ist m.E. … weiß ich nicht wie ich das nennen soll. Realitätsverlust? Wissenschaftsleugnung?

    Sehr deutlich kann man das erkennen wenn man ein paar Bolivianer neben ein paar Jamaikaner stellt. Da gibt es genetische Unterschiede, die direkte Leistungsunterschiede nach sich ziehen. Da kann man auch nichts mehr wegfaktenchecken oder debunken. Wenn ich mich richtig erinnere kann man die genetischen Unterschiede auch unabhängig von der Körpergröße am Verhältnis Beinlänge/Rumpflänge erkennen.

    Warum sollte man das nicht sagen dürfen, warum muss man den Kopf in den Sand stecken? Wenn Funkel jetzt irgendwelche schnellen schwarzen Sprinter hervorheben will – ich sehe das Problem wirklich nicht. Jamaica ist bekannt für seine Sprinter. Und wenn er «jamaikanischen» Sprinter gesagt hätte, dann wäre immer noch klar gewesen, dass er deren genetisches Sprinttalent meint.

    Man kann Dinge beim Namen nennen. Das ist kein Rassismus.
    Man kann sich jetzt daran stören, dass über einen Kamm geschoren wird oder verallgemeinert. Aber das ist sehr menschlich, «die Deutschen machen dies, die Männer ticken so, die Teenager können nicht jenes». Du bekommst das Gruppendenken nicht aus dem Menschen und Vorurteile sind zwar nicht schön, erleichtern aber extrem das Leben, denn Du es kannst dir evolutionär nicht leisten zu sagen «nicht alle Säbelzahntiger sind meine Feinde» oder «nicht jeder Fremde der nachts um mein Haus streicht ist ein Mörder». Da stirbst du den politisch-korrekten Heldentod und das steht dir frei, aber überleben tun die Individuen einer Spezies die nicht den politisch-korrekten Heldentod sterben und ihren evolutionären Vorteil «Vorurteile sind gut, Vorsicht vor Fremden ist noch besser» an ihre Nachkommen weitergeben.

    Das Schlimme am Rassismus ist menes Erachtens die Wertung. Erst wenn man anfängt zu sagen «der da ist besser weil xy» oder «der da ist schlechter weil blasülz» dann fängt die Scheisse richtig an. Nicht vorher.
    Es gibt kein «besseres» Leben, oder gar lebensunwertes Leben. Kein Mensch ist besser als ein anderer. Der Mensch ist nicht Gott: Der Mensch kann gar nicht abschätzen was gut oder schlecht ist. Heute ist hoher IQ «besser» morgen sind wir alle Autisten. Heute sind blaue Augen «besser», morgen haben wir alle Hautkrebs weil die helle Haut die mit den blauen Augen korrelliert leider anfällig ist. Heute ist braune Haut «sexy», morgen haben wir alle Vitamin-D-Mangel.
    Einfach mit den Wertungen aufhören und wir haben auch keinen Rassismus mehr.

    Die ganzen rassistischen Beschimpfungen funktionieren ebenfalls nicht, wenn man die Wertung rausnimmt. Deutscher! Afghane! ist keine Beschimpfung. Das sind simple Fakten.
    Scheissdeutscher! Scheissafghane! hingegen ist rassistisch.
    Also: nicht werten, Rassismus überwinden 🙂

    @drei90
    Ich begrüße es, dass Ihr die Vögel die letzte Woche die Funfreundschaft aufkündigten direkt mit einer Funfriends-Folge triggert. Und für meinen Kreislauf ist das auch viel besser, bedankt.

    Und Axel, die Mails kommen rein, weil peer pressure aufgebaut wird, also statt Druck auf Dich direkt auszuüben (der natürlich sinnlos wäre), wird Druck auf die gesamte drei90-Crew aufgebaut: die Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied. Wenn dir also nur einer von deinen Mitcastern nahelegt dich zu mäßigen, weil er vielleicht jeden Funfriend-Euro braucht, dann hat sich die böse Mail schon gelohnt. Das wusstest du natürlich und hast deswegen den Twitterthread losgetreten in dem die Leute solidarisch ihre Funfreundschaft hochleveln. Durchschaubar wie Plexiglas!

  10. Call me Herbert sagt:

    @Anonymous: schau Dir mal alle Medaillengewinner der Weltmeisterschaften, von Gold bis Bronze, über 100m Sprint der letzten 40 Jahre an. Wissenschaftliche Erklärung? Nicht für mich, mir ist das herzlich egal. Die Tatsache aber, dass es so ist wie es ist, stützt Funkels Bemerkung.

    Ansonsten hat Morgan Freeman vor langer Zeit etwas zum Thema gesagt, dass sich jeder, der überall nur Hautfarben sieht, auf die Netzhaut tätowieren lassen sollte: https://youtu.be/KRzd7SknVrQ

  11. Rainer Zufall sagt:

    Auf wie alt schätzt Ihr eure Durschnittshörer und wie viele Hörer habt Ihr? Höre seit ich 14 bin zu. Grüße‼️🦅

  12. David sagt:

    Zu den Listen…

    Zunächst einmal ist es bemerkenswert, dass ein User hier auf die Sprinter-Listen verweist und ein anderer User auf die Langstreckenläufer. Wie wir hoffentlich alle wissen, benötigt Sprinten und Langstrecke komplett andere körperliche Eigenschaften.

    Außerdem nähern wir uns da schonmal einer grundsätzlichen Problematik. Wer ist denn «der Schwarze», den Funkel meinte, und der angeblich bekannterweise so «schnell» ist? Ist das der Jamaikaner, der Ostafrikaner, der Afroamerikaner, der Südafrikaner? In all diesen Regionen gibt es Menschen, die als Schwarze tituliert werden, oder eben mit den Worten, um die Funkel gerungen hat, was er denn nun sagen soll, Farbiger oder Dunkelhäutiger oder «der Afrikaner», oder was immer ihm da in den Sinn kam, von dem er das Gefühl hatte, es nicht sagen zu können.

    Denn davon reden wir hier an dieser Stelle: Funkel wollte ausdrücken «Leverkusen hat viele schnelle Leute, denn Schwarze sind bekanntlich schnell.»

    Das ist aber in dieser Verallgemeinerung Blödsinn. Die Tatsache, dass die Riege der 100-Meter-Sprinter schwarz ist, heißt eben nicht «dass Schwarze schnell sind». Die überwiegende Mehrzahl der Weltfußballer kam historisch aus Europa, aber kein Funkel würde sagen «Leverkusen hat ein starkes Mittelfeld, weil die sind da alle Weiße und Weiße können ja bekanntlich gut Fußball spielen». Oder «Leverkusen hat ein spielintelligentes Mittelfeld, denn Weiße sind ja bekanntlich gut im Schach.» Warum würde er das nicht sagen? Weil er von Europäern umgeben ist, weil für ihn Europäer die Normalität sind, und er deswegen weiß, dass es Deutsche gibt, die gut Fußball spielen können und Deutsche, die ziemlich schlecht Fußball spielen, und schlaue und dumme und dicke und dünne.

    Genau dasselbe gilt auch für Schwarze. Es gibt schwarze Fußballer, die sind eher langsam. Es gibt sehr viele Menschen aus Ostafrika, die sind von der Körpergröße ziemlich klein und haben nichts mit dem Klischee-Bild des jamaikanischen Sprinters zu tun. Und das ist das Problem an der Aussage. Nicht, dass Funkel sich erdreistet, zu erwähnen, dass es schnelle karibische Sprinter gibt oder starke ostafrikanische Langstreckenläufer. Sondern dass seine Aussage verallgemeinernd ist und ein Klischee bedient: Der Schwarze, die ja alle «groß und stark und schnell» sind.

    Und diese Verallgemeinerung ist genau das, was Menschen spüren, die irgendwie «anders» aussehen in Deutschland: «Ich weiß schon genau, wie du bist, was deine Stärken und Schwächen sind, denn ich sehe es dir an deiner Hautfarbe an.» Nicht an deinem Verhalten, nicht an dem was du sagst, an deiner Hautfarbe. Und genau das ist eben auch der Unterschied, wenn er gesagt hätte: «Die haben da viele Spieler mit Abstammung aus der Karibik, und Jamaica hat eine große Tradition an Sprintern.» Oder: «Die haben viele Spieler aus Ostafrika, und es gibt viele laufstarke Ostafrikaner.» Meinetwegen. Natürlich sind in Ostafrika die meisten Menschen schwarz. Aber deswegen sind noch lange nicht alle Schwarzen irgendwie genetisch schneller. Da müssen sehr viele Faktoren zusammenkommen, und interessanterweise sehe ich, wenn ich die besagte Liste der besten Sprinter öffne, auch erstmal und vor allem ganz viele US-Flaggen.

    Insofern könnte man auch sagen: «Der Gegner hatte ja viele Amerikaner im Team und Amerikaner sind bekanntlich schnell.» Sagt aber niemand. Aha. Warum sagt das niemand? Besagt die Liste doch eindeutig, dass Amerikaner schnell sind. Gegenargument: Ja, weil es eben auch viele Amerikaner gibt, die nicht schnell sind. Und weil es auch viele Amerikaner gibt, die erfolgreiche Businessmenschen sind und Musiker und Schauspieler, und weil wir bei Amerikanern an tausend Kategorien denken, und eben nicht nur an «schnell». Aber alles, was den meisten Menschen zu Afrika einfällt, ist «Krieg, Naturkatastrophen, Korruption und schnelle Sprinter». Und auch das ist dann natürlich eine Form von Verallgemeinerung, Diskriminierung, hervorgerufen durch eigene Ignoranz und Beschränktheit. Ich weiß nicht viel über bestimmte Menschen, also pappe ich Labels drauf. Natürlich ist das «menschlich», wie drei90Hasshörer schreibt, natürlich gibt es da sicherlich auch eine Reihe an historischen Gründen, warum Klischeedenken nützt und schnelle Entscheidungen ermöglicht. Das ändert aber nichts daran, dass es eben konkrete Auswirkungen hat, auf Menschen, die in diesem Land leben, und die man vielleicht hinterfragen könnte, ob die so sein müssen.

    Der Satz «Der Typ ist schnell, weil er Amerikaner ist» ist exakt genauso sinnvoll wie der Satz «Der Typ ist schnell, weil er Schwarz ist.» Natürlich gibt es für beides Gründe, Hintergründe, gesellschaftliche, trainingstechnische, biologische, sonstige Unterschiede. Aber beim zweiten Satz nickt jeder, beim ersten Satz schauen einen die Leute an und sagen: «Hä? Spinnst du?» Und genau das, an dieser Stelle, ist Rassismus und der Blick auf die Hautfarbe. Und an genau der Stelle ist dieses «Leute, die auf Rassismus hinweisen sind in Wirklichkeit diejenigen, die exzessiv auf Hautfarben schauen» eine Lüge.

    Und deswegen ist es richtig, Sätze wie die von Funkel aufzugreifen. Und die Diskussion zu führen. Weil es eben nicht darum geht, dass Leute «dies oder das nicht mehr sagen sollen oder dürfen». Sondern weil es darum geht, sich mal zu überlegen, wo man selbst in Schubladendenken reinfällt, das sich möglicherweise auch einfach vermeiden lässt.

  13. Call me Herbert sagt:

    Erstmal ja, Lang- und Kurzstrecke setzen verschieden körperliche Eigenschaften voraus, dienen aber beide dem Zweck so schnell wie möglich von A nach B zu kommen, d.h. seine Leistungsfähigkeit für die gegebene Strecke zu optimieren.

    Die Weltfußballer sind recht gleich mit Ausnahme eines Afrikaners auf Südamerika und Europa verteilt. Und dein Vergleich mit den schnellen Amerikanern hinkt leider auch, da der größte gemeinsame Nenner der Medaillengewinner eben nicht die Nationalität ist. Aber darum geht’s am Ende nicht.

    Es geht um die öffentliche Diskussion, die anscheinend so wichtig zu führen aber gleichzeitig auch verlogen ist. Denn sie ist so erebnisoffen, wie die Frage an sein Kind, ob es sein Zimmer aufräumen will. Am Ende geht es eben doch darum, dass Leute bestimmte Sachen nicht mehr sagen sollen bzw. wollen. Oder was soll in deinen Augen das Ergebnis dieser Diskussion sein?

    Dass wir nicht mehr verallgemeinern und in Schubladen denken? Hör mal bei deinen Kollegen zu, wie gut das funktioniert, wenn sie das nächste Mal vom alten, weißen Mann sprechen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert